Reisen in Europe macht Spaß. Was aber nervt ist die Maut. Ja, klar, man könnte auch Landstraße fahren und die Umgebung genießen. Aber wenn man zügig an einen bestimmten Ort kommen möchte, ist die Autobahn einfach der ökonomischste Weg.
Jetzt habe ich den Vorteil einer gewissen Körpergröße. Dennoch ist die Anfahrt an den Mautautomaten immer wieder eine Herausforderung. Der obere Schalter ist zu hoch, da für LKW gedacht. Der Untere ist zu weit unten.
Dann braucht man auch immer noch Bargeld. Wir haben es in Italien einmal mit der Kreditkarte versucht und mussten den Vorgang dann irgendwann abbrechen, weil wir einfach nicht verstanden haben, welches Problem der Automat mit unserer Karte hatte. Derweil wird die Schlange hinter dem Wagen immer länger. Das alles ist Stress den man im Urlaub nicht braucht, oder?
Ergo, ein Mauttoken muss her!
Am Markt gibt es zwei Systeme, die für Telepass-Länder (Italien, Frankreich, Spanien und Portugal) funktionieren.
Maut1 (bzw. ADAC) und Bip&Go.
Abgrenzung
Ich betrachte hier nur die Lösung für PKW.
Diese beinhaltetet sowohl Caravans und Camper unter 3m Höhe und unter 3,5t Gewicht.Wenn dein Wohnmobil also höher oder schwerer ist, solltest du dich nochmal genauer damit befassen.
Für beide Systeme fällt eine Aktivierungs- und Versandgebühr an, die aber nur einmalig anfällt und um die 25€ liegt.
Maut1
Auf das System von Maut1 bin ich in Italien an der Autobahn aufmerksam geworden und habe es mir dann mal genauer angesehen. Leider wurde ich durch einen Punkt erst mal wieder davon abgebracht.
Schön ist, dass das System für die oben genannten vier Länder funktioniert. Damit ist erst mal viel interessante Landmasse in Europa bereisbar. Auch die Jahresgebühr von 19,90€ finde ich voll in Ordnung. Was allerdings den Sparfuchs in mir rausgeholt hat, sind die 5% Aufschlag auf den Bruttoumsatz. Das heißt, je mehr man Mautstraßen nutzt, um so mehr Geld geht auch an den Betreiber.
Lass uns doch mal schauen, wir die Franzosen das so machen.
Bip & Go
Für die französische Telemaut gibt es zwei Varianten.
Bip&Go – Pauschale
Diese kostet 16€/Jahr für Frankreich. Optional kann man für je 2,50€/Monat noch Italien oder Spanien und Portugal dazu buchen. Für die Optionen werden nur die Monate berechnen, in denen man auch in Italien oder Spanien und Portugal unterwegs war. Also nur nach Gebrauch.
Bip&Go – „À-la-Carte“
Noch ein bischen flexibler ist die „À la carte“ Option für Menschen, die wie wir, nur ab und zu in Frankreich unterwegs sind.
Hier wird immer nur der Monat abgerechnet in dem man die Autobahnen des jeweiligen Landes benutzt hat:
Für Frankreich 1,70€ und für Spanien und Portugal oder Italien jeweils 2,50€. Das wars. Keine weiteren Kosten für die gefahrenen Kilometer.

Fazit
Damit war für mich die Entscheidung für das französische System ziemlich einfach.
Geliefert wurde das Ganze mit einer sehr guten deutschen Anleitung. Unterstützt wird es mit einer App für IOS und Android, über die man den Verbrauch monitoren kann.
Das Gerät selber wird in Höhe das Spiegels an der Windschutzscheibe angeklebt (bei beschichteten Scheiben ist die Montageanleitung zu beachten) und wird mit einer abschirmenden Verpackung geliefert. Dies kann genutzt werden, wenn man das Gerät absichtlich nicht verwenden möchte.
Ich freue mich schon total auf den nächsten Ausflug ins Ausland und den Test der kleinen Kiste. Ich werde dann hier Berichten, ob es wirklich so einfach funktioniert, wie ich es mir vorstelle.