Karlsbad, auch bekannt als Karlovy Vary, ist eine malerische Stadt im Westen der Tschechischen Republik. Bekannt für seine Thermalquellen, Architektur und Geschichte, ist es ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus der ganzen Welt.
Die Geschichte von Karlsbad reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als die Stadt von Kaiser Karl IV. gegründet wurde. Seitdem hat die Stadt zahlreiche historische Ereignisse erlebt, darunter die Entstehung von Kurorten und den Aufstieg des Tourismus in der Region.
Die Altstadt trägt diesen Charme bis heute weiter. Eine wunderschöne Fassade neben der anderen, lädt der Ort zum flanieren ein. Es gibt natürlich viele Hotels und auch Restaurants und Caffees entlang des Flüsschens, doch schicke Boutiquen sind eher rar gesät. Eigentlich seltsam, da bei der Menge an Touristen dies doch nur logisch wäre. Aber vielleicht ist das auch der feine Unterschied zu einem deutschen Kurort…
Sehenswürdigkeiten
Karlsbad ist bekannt für seine Thermalquellen, die seit Jahrhunderten Besucher anziehen. Es gibt 12 Quellen in der Stadt, von denen jede ihre eigene heilende Eigenschaften hat. Man findet die Quellen entlang der Promenade in Form kleiner Brunnen, aus denen das eisenhaltige Wasser mit unterschiedlichen Temperaturen dampfend heraussprudelt.
Wenn die Heilsamkeit im direkten Zusammenhang zum Geschmack steht, muss das Wasser supergesund sein, denn lecker ist anders. Ein Schluck des Elixirs erinnert daran, wie es schmeckt, wenn man versucht eine Wunde mit dem Mund zu schließen, nachdem man sich in den Finger geschnitten hat.
Neben dem Heilwasser gibt es noch zwei weitere kulinarische Highlights aus Karlsbad.
Den berühmten Becherovka-Likör, der aus einer geheimen Mischung von Kräutern und Gewürzen hergestellt wird und seit 1807 in der Stadt produziert wird.
Es handelt sich um zwei rund 20cm große Oblatentafeln mit einer süßen Füllung dazwischen. Diese wird mit dem Karlsbader Thermalwasser, Salz und verschiedenen Gewürzen hergestellt, die den spezifischen Geschmack der Backspezialität ausmacht. Die erste Bäckerei für die Oblaten entstand 1867. Jetzt können diese an jeder Ecke erstanden werden. Sowohl einzeln, als Proviant (oder um den Geschmack des Wassers aus dem Mund zu kriegen), oder als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Wohnen
Da wir ja ohne Wohnmobil unterwegs waren, brauchten wir einen Platz zum Schlafen.
„Wenn schon denn schon“ entschieden wir uns für das Hotel Imperial, welches majestätisch über der Altstadt tront.
Mit der eigenen Bergbahn gelangt man ohne Anstrengung und kostenlos in die Fußgängerzone und der Blick aus dem Fenster zeigt einem die ganze Schönheit des alten Kurortes.
Im Innern erwartet den Besucher klassischer Grandhotelflair. Wer den Film „The Grand Budapest Hotel“ kennt, erwartet Ralph Fiennes an der Rezeption vorzufinden.
Der Begriff Wellnesshotel ist hier aber nur im therapeutischen Sinn zu sehen. Eine Saunalandschaft sucht man vergebens. Dafür gibt es eine Auswahl von Anwendungen (mit und ohne Heilwasser), mit denen man sich von allerlei Gebrechen oder auch nur den Strapazen des oben genannten Flanierens erholen kann. Das gehört aber meiner Meinung nach auch genauso hier her. Wer nach der oben genannten Saunalandschaft und einer Cocktailbar im Spa sucht kann ja nach Erding fahren.
Im Imperial trifft man sich nach dem Essen im Club Imperial zum gediegenen Plausch am Kamin.
Als Funfact zum Ende ist noch zu Erwähnen, dass Karlsbad ebenfalls der Drehort für „James Bond 007 – Casino Royale“ war. Das namensgebende Casino ist in Wirklichkeit das Casino Pupp am südlichen Ende der Fußgängerzone. Es liegt ganz in der Nähe der Talstationen der Bergbahnen zum Hotel Imperial und zum Dianaturm.
Fazit
Für einen Weekender ist Karlsbad auf jeden Fall eine Reise Wert und durch die Nähe zu Deutschland auch schnell und einfach mit dem Auto zu erreichen.
Mit dem Wohnmobil würde ich den Ausflug, in der Retrospektive, weiterhin nicht machen.
Zum einen gibt es keinen wirklich schönen Stellplatz in der Nähe der Altstadt. Zum anderen machte besonders der Aufenthalt im Grandhotel einen großen Teil des Spaßes an Karlsbad aus.